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EbertplatzGlutenfrei Essen in Köln | mama trattoria | Detailaufnahme

Off Art Cologne

Vier spannende Adressen der freien Kölner Kunstszene

Insider wissen es längst: Abseits der großen Kunstmärkte und etablierten Galerien lassen sich oft die aufregendsten Kunstschätze heben. Das gilt in besonderem Maße für die seit jeher kunstverrückte Rheinmetropole. Denn Köln beherbergt neben ART COLOGNE und vielen namhaften Galerien eine beispiellos vielseitige Landschaft an freien Kunstinitiativen und Off-Spaces, die sich insbesondere der Präsentation von Kunst in ungewöhnlichen und bisweilen experimentellen Kontexten verschrieben haben. Egal ob zentral gelegen oder fest im Veedel verankert – in unzähligen, oft versteckten Räumen gibt es immerzu spannende neue Positionen von oft noch wenig bekannten NachwuchskünstlerInnen in genauso spannenden Locations zu entdecken. 2016 haben sich rund 45 dieser Räume, Festivals und Initiativen zu der gemeinsamen Plattform Art Initiatives Cologne (AIC). zusammengeschlossen. Einige dieser Räume möchte ich hier im Folgenden kurz vorstellen.

Tiefgarage, Performance von Taka Kagitomi im Rahmen der Ausstellung „to be the Axe head“, 2017, Foto: Mazena
Gold+Beton, Videoinstallation von Miriam Carranza im Rahmen der Ausstellung „Platonic Paradise“, 2018, Foto: Maurits Boettger
Bruch&Dallas, Ausstellungseröffnung, Foto: Bruch&Dallas
≈ 5, Installation „Fire Walk with Me“ von Thomas Wachholz, 2017, Foto: ≈ 5

Ebertplatzpassage

Bruch&Dallas, Gold+Beton, Gemeinde Köln, Labor und ≈ 5
Der Ebertplatz im Norden der Kölner Innenstadt ist sicherlich derjenige Ort, der die vielfältigste Mikrolandschaft an Kunsträumen beherbergt und damit zurecht in den letzten Jahren zu einem der Hotspots des alternativen Kölner Kunsttreibens aufgestiegen ist. In den leerstehenden Ladenlokalen in der brutalistischen Beton-Passage haben sich neben zwei afrikanischen Bars vier verschiedene Off-Spaces etabliert, die mit immer neuen innovativen Ausstellungen und Aktionen hervortreten.

Hier seien zunächst die Projekträume Bruch&Dallas, Gold+Beton und Gemeinde Köln genannt. Alle Räume stehen unter der Leitung junger Kuratoren und widmen sich vor allem der Präsentation von Arbeiten junger KünstlerInnen, die zum Teil noch Studierende an Kunsthochschulen sind. Neben den oft experimentell angelegten Ausstellungsformaten, bei denen gerne raumgreifend und installativ gearbeitet wird, gehören Performances, Lesungen und Konzerte ebenso zum Programm. Ähnlich wie beim benachbarten Labor, dem seit 2005 bestehenden und damit ältesten Kunstraum am Ebertplatz, geht es den Initiativen besonders um die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Platz samt seinem dynamischen Sozialgefüge. Regelmäßig wird so auf dem Platz per­for­ma­tiv, installativ oder musikalisch interveniert. Ein Besuch am Ebertplatz lohnt sich insbesondere dann, wenn alle Räume zu gemeinsamen Events mit Vernissagen und anschließender Party laden.

Nicht zu vergessen ist hier das Projekt ≈ 5 (Ungefähr 5) nahe der Zugänge zur U-Bahnstation am anderen Ende des Platzes. Dabei handelt es sich um zwei ursprünglich kommerziell genutzte Schaukästen mit einem Gesamtvolumen von etwa fünf Kubikmeter (daher der Name), die nun alle fünf Wochen von anderen, international bekannteren oder NachwuchskünstlerInnen installativ bespielt werden. Die Schaukästen sind immer für eine Überraschung gut und setzen jedes Mal einen erfrischenden Kontrapunkt zur ansonsten tristen Beton- und Kachellandschaft am Ebertplatz.

Auf der neuen Webseite des Ebertplatzes gibt es nicht nur detaillierte Informationen zu den einzelnen Räumen, Akteuren und Initiativen am Platz sowie seiner wechselvollen Geschichte, sondern auch einen Veranstaltungskalender, der über die vielfältigen Aktivitäten rund um den Ebertplatz Auskunft gibt. Im Rahmen der Zwischennutzung 2018-2020 soll der Platz über zwei Jahre hinweg mit zahlreichen künstlerischen Projekten und nachbarschaftlichen Aktionen bespielt werden, bevor er dann ab 2021 auch einer baulichen Umgestaltung entsprechend des städtischen Masterplans unterzogen wird.

Ebertplatz
Web: unser-ebertplatz.koeln

Bruch&Dallas
Öffnungszeiten: Fr-Sa, 16-19 Uhr
Web: www.bruchunddallas.de

Gold+Beton
Öffnungszeiten: Fr-Sa, 16-19 Uhr
Web: goldundbeton.de

Gemeinde Köln
Web: unser-ebertplatz.koeln/gemeinde-koeln

Labor
Öffnungszeiten: Fr-Sa, 17-19 Uhr
Web: www.labor-ebertplatz.de

≈ 5
Öffnungszeiten: rund um die Uhr einsehbar
Web: ung-5.com

Videoinstallation am Brunnen auf dem Ebertplatz im Rahmen der Kunst Basis Ebertplatz, 2017, Foto: Brunnen e.V.
Klavierkonzert von Antonio de Luca im Rahmen des ON Festival in der Ebertplatzpassage, 2015, Foto: David Mennicken
Performance in der Ebertplatzpassage im Rahmen des Eröffnungsveranstaltung der Akademie der Künste der Welt, 2018, Foto: Brunnen e.V.
Bar und Konzert in der Ebertplatzpassage im Rahmen von FAR OFF, 2018, Foto: Brunnen e.V.

Moltkerei Werkstatt

In einem Hinterhof an der Moltkestraße gelegen, verbirgt sich etwas unscheinbar eine echte Institution der freien Kölner Kunstszene: Bereits 1981 gegründet, ist die Moltkerei Werkstatt wohl der älteste und traditionsreichste noch bestehende freie Kunstraum in Köln. Ebenso groß wie die Tradition sind bei der Moltkerei auch die Namen der KünstlerInnen, die hier bereits ausgestellt, gewirkt und performt haben: Marina Abramović und Ulay, Gunter Demnig, Terry Fox sowie lokale Größen wie Ulrike Rosenbach und Angie Hiesl sind dabei nur die Bekanntesten. Trotz oder gerade wegen dieser langen und großen Ausstellungs- und Auftrittshistorie war und ist die Molkerei aber immer auch Experimentierfeld und Präsentationsplattform für junge KünstlerInnen und Kunststudierende. Von Malerei, Fotografie, Konzeptkunst bis zu Performance und Konzerten – in 37 Jahre gibt es dabei wenig an künstlerischen Genres und Ausdrucksformen, was die kompakten Räumlichkeiten der Moltkerei noch nicht gesehen haben. In unmittelbarer Umgebung zur Moltkerei gibt es mit dem Kunstverein Koelnberg (Aachener Straße 66) und dem kjubh Kunstverein (Dasselstraße 75) zwei weitere spannende Kunsträume sowie mit Natalia Hug (Jülicher Straße 14) und Clages (Brüsseler Straße 5) zwei Galerie-Hotspots für junge Kunst zu entdecken.

Moltkerei Werkstatt
Moltkestraße 8 (im Hof)
Öffnungszeiten: Do-Sa, 15-18 Uhr und nach Vereinbarung
Web: www.moltkerei-werkstatt.de

Moltkerei Werkstatt, Hinterhof und Eingang, 2018, Foto: Sascha Klein
Ansicht der Ausstellung „postkartografierte impulse einer bewegung“ von Parisa Karimi, 2016, Foto: Moltkerei Werkstatt
Installation und szenisch-musikalische Lesung von Rolf Steiner und Ramon Gorigoitia im Rahmen der Ausstellung „Der Hirte der Illusion“, 2017, Foto: Moltkerei Werkstatt
Ansicht der Ausstellung „Asphalt“ von Franziska Windisch, 2010 Foto: Moltkerei Werkstatt

artrmx e.V. / Atelierzentrum Ehrenfeld

Im äußersten Nordosten von Kölns Kreativviertel Ehrenfeld befindet sich die Heimat des umtriebigen Kunstvereins artrmx e.V. (sprich: art remix), der bereits seit 2006 besteht. Vor allem als Organisator des biennalen CityLeaks Urban Art Festivals bekannt, wissen wohl die Wenigsten, dass der Verein mit dem Atelierzentrum Ehrenfeld (AZE) seit 2013 nicht nur Arbeitsplätze für 17 KünstlerInnen und Kulturschaffende unterschiedlichster Couleur bietet, sondern in dessen Räumlichkeiten auch regelmäßig Ausstellungen präsentiert. Fester Programmpunkt ist dabei die jährliche Gruppenausstellung „Gruppe 69“, in der die hier ansässigen KünstlerInnen ihre aktuellen Werke zeigen. Neben einem traditionellen Schwerpunkt auf Urban Art zeigt artrmx ganzjährlich Ausstellungen von nationalen und internationalen KünstlerInnen aus den Bereichen Malerei, Video, Fotografie, Installation, Performance und Medienkunst. Ein besonderer Hingucker ist die vom brasilianischen Künstler Claudio Ethos mit einem Mural gestaltete Fassade des Atelierzentrums.

artrmx e.V. / Atelierzentrum Ehrenfeld
Hospeltstraße 69
Öffnungszeiten: wechselnd je nach Ausstellung (siehe Webseite)
Web: www.artrmx.com

Atelierzentrum Ehrenfeld, Mural von Claudio Ethos, 2015, Foto: Sascha Klein
Arbeiten von Anja Wülfing in der Ausstellung „Gruppe 69“, 2016, Foto: Selma Lampart
Vernissage der Ausstellung „Bewegung im Blick – Die Kölner Fotografenszene der 70er und 80er Jahre“, 2016, Foto: Hanna Freres
Podiumsdiskussion zur Ausstellung „Bewegung im Blick – Die Kölner Fotografenszene der 70er und 80er Jahre“, 2016, Foto: Karla Windberger

STRIZZI (früher: Brauchbarkeit)

Auch jenseits des Stadtzentrums haben sich viele Kunsträume in den jeweiligen Kölner Veedeln etablieren können. Von den vielen Räumen, die man hier nennen könnte, möchte ich beispielhaft eine besondere Location aus Kalk, dem ehemaligen Arbeiterviertel auf der „Schäl Sick“, vorstellen. 2014 eröffnete der Ausstellungsraum des Büros für Brauchbarkeit, einem bereits seit 2002 in Kalk ansässigen Atelier und Coworking Space. Der Kunstraum befindet sich in einem Ladenlokal auf der stark frequentierten Trimbornstraße zwischen KölnArcaden und S-Bahnhaltestelle und zeigt in regelmäßigen Abständen Arbeiten unterschiedlichster Gattungen von jungen KünstlerInnen aus dem In- und Ausland. Insbesondere über das jährliche Artist in Residency Programm arbeitet das Kuratorenteam auch mit internationalen KünstlerInnen zusammen und lädt dazu ein, konzeptorientierte Kunst abseits bekannter Kölner Kulturpfade mitten im Veedel zu entdecken. Mit einer großen Gruppenausstellung erfolgte im Juni 2018 der Relaunch des Raums unter dem neuen Namen STRIZZI. Nicht nur um dieses spannenden Kalker Kunstbiotops willen lohnt also auch ein Blick ins Rechtsrheinische!

STRIZZI, ehemals: Ausstellungsraum Büro für Brauchbarkeit
Trimbornstraße 7
Öffnungszeiten: Samstags während der Ausstellungszeiten, 14-18 Uhr und nach Absprache
Web: brauchbarkeit.space

STRIZZI, Außenansicht mit Blick in die Ausstellung „hubblebubble“ von Julia Gruner, 2016, Foto: Büro für Brauchbarkeit
Ansicht der Ausstellung „Wohlan! Noch Einmal!“ von Dominik Sartor, 2014, Foto: Stephan Brendgen
Ansicht der Installation „Loop“ von Julius Brauckmann, 2015, Foto: Stephan Brendgen
Ansicht der Ausstellung „Hard to Adapt“ von Edi Danartono und Felix Bröcker, 2015, Foto: Felix Bröcker

Die hier vorgestellten Räume und Initiativen sind eine persönliche Auswahl, die nicht den Anspruch erhebt, die so reiche alternative Kölner Kulturlandschaft in all ihren Facetten abbilden zu können. Viele weitere freie Kunstorte, Initiativen und Festivals werden aber auf der AIC Webseite ausführlich vorgestellt.

Hier gibt es natürlich auch einen Kalender mit aktuell laufenden und kommenden Ausstellungen und damit einen wirklich nützlichen Kompass im bunten Irrgarten der freien Kölner Kunstwelt. Mit dem AIC Index steht außerdem seit kurzem eine sowohl analog wie digital erhältliche Karte zur Verfügung, die es einem erlaubt die zahlreichen ansässigen und nomadischen Kunstinitiativen im Stadtraum zu verorten.

An einem Wochenende im Jahr laden die AIC-Mitglieder im Rahmen von AIC ON mit vielen Ausstellungen, Performances, Konzerten, Filmprogrammen und Partys zum Kennenlernen der beteiligten Kunsträume ein.

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Sascha Klein
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