Richtig gute Burger gibts in Köln an vielen Ecken. Aber bei Freddy Schilling schmecken sie nicht nur fantastisch, sie sehen auch umwerfend aus. Foto: © Freddy Schilling
Richtig gute Burger gibts in Köln an vielen Ecken. Aber bei Freddy Schilling schmecken sie nicht nur fantastisch, sie sehen auch umwerfend aus. Foto: © Freddy Schilling

Burger in Köln: über vegane Kommunisten und fette Kühe

Burger in Köln gibt es an jeder Ecke. Doch nicht alle davon können auch mit Qualität überzeugen. Wir zeigen euch, wo ihr richtig gute Burger bekommt.

Burgerläden gibt es wie Sand am Meer, natürlich auch in Köln. Bis aus einer kleinen Burgerklitsche allerdings ein regionaler Klassiker wird, braucht es mehr als Durchhaltevermögen und gutes Marketing, nämlich echte Leidenschaft. Denn die Ansprüche der Burgerfans sind hoch. Zum großen Glück aller Kölner*innen gibt es in der Domstadt ausgezeichnete Burgerbratereien, die mit ihrem Angebot außerhalb des rheinländischen Dunstkreises überzeugen. Einige davon haben sich am kulinarischen Himmel Kölns schon längst etabliert, andere mussten sich angesichts der starken Konkurrenz erst einmal behaupten. Wir zeigen euch, wo ihr die besten Burger in Köln bekommt. Eine Reise in die Welt von crossen Patties, sprudelnden Fritteusen, unorthodoxen Zutaten und veganen Alternativen ­– und zu denen, für die ein Burger mehr ist als ein Stück Fleisch zwischen zwei pappigen Brötchenhälften.

Vegane Wunder probieren bei Bunte Burger

Die Bunte Burger Grüner Ulrich (links) und Mario (rechts) hocken nebeneinander in einem Beet in einem Gewächshaus. Sie zeigen mit den Zeigefingern in die Kamera und lachen.
Die Bunte Burger Gründer Ulrich (l.) und Mario (r.) setzen sich seit Jahren für eine bewusstere und nachhaltigere Burgerproduktion ein. Foto: Mirko Polo

Mit der Venloer Straße in trubeligen Ehrenfeld kann in Sachen kulinarischer Vielfalt kaum eine andere Straße Kölns mithalten. Bunte Burger hat es dennoch geschafft, sich hier zu beweisen. Denn das Konzept funktioniert: alle Produkte sind vegan und biozertifiziert, Burgerbuns werden aus dem Kölner Umland frisch geliefert, täglich. Bei Bunte Burger stehen zwar vegane Burgerklassiker im Rampenlicht. Daneben kriegt man hier aber auch traditionelle Hausmannskost – veganisiert, versteht sich. Ob also veganer Döner, Currywurst oder Schnitzel – bei Bunte Burger wird die Vision der beiden Gründer, eine umwelt- und tierwohlorientiertere Welt zu schaffen, greif- und vor allem essbar.

Hospeltstraße 1, 50825 Köln www.bunteburger.de


Mehr Burgerkult geht nicht: Ein Ausflug zur Fetten Kuh

Seit vielen Jahren genießen die Kölner Südstädter Kultstatus. Mit der Fetten Kuh auf der Bonner Straße haben sie 2011 eine Institution geschaffen, die über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Auf der Speisekarte stehen Burgerklassiker und Beilagen Must-Haves, wie Chili-Cheese Fries. Zu langweilig? Hier kommt der Burger der Woche ins Spiel und mischt einmal pro Woche die Karte auf – und zwar so richtig. Die Namen „Trüffelvulkan“ und „Spätzle Burger“ sprechen für sich, oder? Alle Burger gibt es – natürlich – auch in veganer und glutenfreier Ausführung. Und für alle, die sich danach noch bewegen können: Schnappt euch einen Espresso auf die Hand von der Rösterei Ernst gegenüber und rein ins Südstadt-Getümmel.

Bonner Str. 43, 50677 Köln, www.diefettekuh.de


Ein kulinarisches Manifest im Marx & Engels

Bei Marx & Engels, mittlerweile auf der Venloer Straße in Ehrenfeld, tobt der Klassenkampf auf dem Teller: Proletarische Revolution und Arbeiterbewegung sind aber so 1848. Deshalb wird er heute als Trüffel-Fritten serviert, im stilvollen Industrial-Interieur. Vor ihrem Umzug nach Ehrenfeld hatten sich die Burgerbräter schon auf den Kölner Ringen einen Namen gemacht, und zwar mit saftigen Burgern und „putschistischen“ Fritten-Variationen. Knobi-Fritten heißen hier „Alaman Attack“. Ein weiteres Highlight: Bei Marx & Engels bekommt man zum Burger mehr als flüssigen Zuckerschock in Schwarz, um nicht zu sagen Cola. Hier wird Wein vom eigenen pfälzischen Weingut serviert. Wir meinen: Nichts wie hin da, denn Marx & Engels ist einer der besten Läden für Burger in Köln.

Venloer Str. 266, 50823 Köln, www.marxundengels.de


Der Platzhirsch unter den Burgerläden: Freddy Schilling

Gäste sitzen am Abend draußen unter der Leuchtreklame von "Freddy Schilling" an Tischen. Durch das Schaufenster sieht man weitere Gäste im Ladeninneren und im Eingangsbereich.
Die Hamburger Manufaktur Freddy Schilling in der Kyffhäuserstraße ist schon längst kein Geheimtipp mehr. Foto: Freddy Schilling

Die Doppelspitze der beliebtesten Adressen für Burger in Köln teilt sich die Fette Kuh wohl mit ihm hier: Freddy Schilling. Zum Glück aller Fans gibt es den Kultimbiss gleich zweimal in der Dommetropole. In der Kyffhäuser Straße und am Eigelstein bekommt ihr hochwertiges Fleisch von einem Erzeuger-Verein, der Wert auf artgerechte und nachhaltige Tierhaltung legt. Alle Burger gibt es hier – mittlerweile fast ein kölscher Standard, auch mit gänzlich fleischlosem Grillgut, und noch dazu mit herrlich abgefahrenen Namen. Stichwort „Brunos Brenner“ oder „Big Kahun“ – Tarantinofans wissen Bescheid. Der Laden läuft nach all den Jahren immer noch wahnsinnig gut. Das liegt wohl auch an der gelebten Philosophie, meint Henning aus dem Team. Denn mit den Gästen macht man es bei Freddy Schilling immer so, als wären gute Freund*innen zu Besuch: „Da gibt man sich einfach besonders viel Mühe.“

Kyffhäuserstrasse 34, 50674 Köln und Eigelstein 147, 50668 Köln, www.freddyschilling.de


„From nose to tail “ – Karl Hermann’s macht’s vor

Der Außenbereich des Karl Hermann's mit der Eingangstür auf der Ecke und Tischen und Stühlen ringsherum unter einer halbausgefahrenen Markise.
Das Karl Hermann’s auf der Venloer Straße lädt mit stilvollem Außenbereich zum Essen auf der Terasse ein. Foto: Karl Hermann’s

Am Ende unserer Vorstellungsrunde landen wir – oh Wunder- wieder auf der Venloer Straße in Ehrenfeld und zwar beim Karl Hermann’s.  Die Zutaten sind regional, das Bier von kleinen, inhabergeführten Brauereien und der Kaffee kommt von der Kultrösterei Schamong gegenüber. „Mit seiner „from nose to tail“- Philosophie, also der restlosen Verwertung aller Bestandteile, setzt sich Karl Hermann’s seit acht Jahren gegen Massentierhaltung ein“, sagt Christian aus dem Team. Damit war das Karl Hermann‘s ein echter Pionier in der Restaurantlandschaft Kölns. Ganz günstig ist es hier zwar nicht, aber wir versprechen an dieser Stelle: Es lohnt sich. Denn nur hier kann man Boeuf de Hohenlohe mit Blick auf den Colonius verputzen.

Venloer Str. 538, 50825 Köln, www.karlhermanns.de


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