Für einen gelungenen Kneipenabend müssen die Zutaten stimmen. Es sind nicht nur die gekühlten Getränke, sondern auch die Atmosphäre, die Einrichtung, die Musik, die anderen Gäste und die Menschen hinter dem Tresen, die einen Abend zu einem echten Erlebnis werden lassen können. Wo man sich in Köln an der Theke so richtig zu Hause fühlen kann, habe ich für diesen Beitrag zusammengestellt. Wer durch diese fünf Kneipentüren tritt, kommt möglicherweise erst Stunden später wieder heraus!
FRIEDA BAR – Das Herz des Punkrocks
Am Rande des hippen Belgischen Viertels bildet die Frieda Bar einen angenehmen Gegenpol zum sonstigen Angebot rund um dem Brüsseler Platz. Hier kommt feinster Punk, Stonerrock und Heavy Metal abseits der üblichen Klänge aus den Boxen, fachkundig ausgewählt von den bärtigsten DJs der Stadt und in einer Lautstärke, die meist auch noch Gespräche zulässt.
Neben Kölsch, gibt es hier auch Jever vom Fass und der Mexikaner schmeckt ebenfalls hervorragend. Die Atmosphäre ist herzlich, die Gäste wirken wie eine Gruppe alter Freunde und mit einer Wollmütze und einem Hoodie ist man hier schon ausreichend stilvoll gekleidet. Besonders toll: Die alte grüne Holztheke, die der holzvertäfelten Frieda Bar das Flair eines echten englisches Pubs verleiht, und die vielen originellen musikalischen Themenabende wie „The Big Legaufski“, „Beards ’n’ Beers“ oder auch „Ordentlich Bechern!“.
Antwerpener Straße 53
50672 Köln
www.facebook.com/Frieda.Gastro/
PEGEL – Die Kommunikative
Der Pegel am Rande des Belgischen Viertels ist vielleicht nicht die originellste Kneipe Kölns, bietet aber vielleicht gerade deshalb ideale Bedingungen für einen gelungenen Abend. Hier gibt es zahlreiche Sitzmöglichkeiten, auf denen man sich auch in etwas größeren Gruppen bequem zusammenfinden kann. Die Musik der unterschiedlichen Live-DJs deckt stilistisch ein sehr breites Spektrum ab, lässt aber durch angenehme Lautstärke auch etwas anspruchsvollere Kneipengespräche zu. Am langen Tresen mit zahlreichen Barhockern kommt man schnell mit anderen Gästen ins Gespräch und hinter der Theke sorgt ein perfekt eingespieltes freundliches Team für zügigen Nachschub an Bier und leckeren Longdrinks. Hier gibt es keinen Schnickschnack, dafür eine geschmackvolle, funktionale Einrichtung, viel Platz und im Sommer sogar Tische und Stühle auf dem Bürgersteig. Der Pegel zieht damit ein bunt gemischtes, stets gut gelauntes, angenehmes Publikum an und ist für extralange Abende mit guten Freunden und solchen, die es werden könnten, bestens geeignet. Auf den Pegel kann man sich irgendwie immer einigen.
Brüsseler Straße 10
50674 Köln
www.pegelkoeln.com
www.facebook.com/PEGELköln-256804787688559/
LOTTA BAR – Die Institution
Seit über 20 Jahren gibt es die Lotta Bar in der Kölner Südstadt ganz in der Nähe des Chlodwigplatzes. Und so schrecklich viel hat sich in dieser Zeit eigentlich nicht verändert. Positiv gemeint! Zwar musste die legendäre Leopardenfell-Tapete hinter der Theke bei der letzten Renovierung einem stilvollen Sixties-Muster weichen, der rote Stern im Logo sind aber zusammen mit dem beliebten Tischkicker die Markenzeichen der “Musikkneipe” Lotta geblieben. Noch immer werden hier mit wechselndem Vergnügen die Fußballspiele des 1. FC Kölns und des FC St. Paulis verfolgt und auch an den Karnevalstagen ist die Lotta Bar eine beliebte Anlaufstelle zum Feiern. Den Rest des Jahres über sind sowohl das Publikum als auch die Mitarbeiter herrlich unaufgeregt. Hier lässt sich einfach in lockerer Atmosphäre zu sehr fairen Preisen Kölsch trinken und dabei stets geschmackvoll ausgesuchten Punk-, Soul-, Ska- und Indiepopklassikern lauschen.
Die Gäste sind über die Jahre hinweg zusammen mit der Lotta vielleicht ein bisschen älter geworden, es verfallen aber auch immer wieder neue Besucher dem beinahe klassischen Charme dieser Kneipe, in der Fußball, Karneval, Kölsch und gute Gitarrenmusik innig geliebt werden. Ihre Wurzeln hat die von einem engagierten Kollektiv betriebene Lotta unverkennbar in der linksalternativen Szene Kölns. Eine klare Haltung gegen Faschismus ist hier auch weiterhin eine Selbstverständlichkeit. So entstand die Idee für die Kampagne “Kein Kölsch für Nazis” aus den Reihen der Mitarbeiter der Lotta.
Kartäuserwall 12
50678 Köln
www.lotta-koeln.de
www.facebook.com/lottakoeln/
HÄNGENDE GÄRTEN VON EHRENFELD – Die Stammkneipe
Die hängenden Gärten von Ehrenfeld sind sicherlich eine der besten Adressen der Stadt, wenn es um einen perfekten Kneipenabend geht. Unter der Woche sitzen hier zahlreiche Stammgäste, am Wochenende wird es dann aber häufig richtig voll. Dennoch bekommt man den Eindruck, als würden sich die fröhlichen Besucher unter der berühmten Plastikblumen-Deckendekoration alle persönlich kennen – so ausgelassen und herzlich ist hier stets die Stimmung. Es wird zu Britpop- und Indie-Hits mitgesungen und es herrscht eine sympathisch-chaotische Atmosphäre. Eine eingeschworene Thekenmannschaft aus lauter originellen Damen und Herren sorgt dafür, dass der Service stimmt und verleiht dem Laden viel von seinem in Köln unvergleichlichen Charme.
Mein Tipp: Unbedingt nach dem Kräuterschnaps „Gärtner“ fragen! Neben dem „normalen“ Kneipenbetrieb finden in den hängenden Gärten auch immer wieder kleine Konzerte mit teilweise internationalen Künstlern aus der Indieszene statt, die ich unbedingt empfehlen kann. Diese Kneipe bietet wirklich alles, was man sich wünschen kann. Am liebsten würde ich einziehen!
Vogelsanger Straße 140
50823 Köln
www.haengendegaerten.de
www.facebook.com/haengendegaerten/
IM SCHNÖRRES – Der Szeneliebling
Nachdem die beliebte Kneipe mit dem riesigen goldenen Schnurrbart über der grünen Markise am 1. Mai 2017 wegen Anwohnerbeschwerden schließen musste, war die Trauer groß. Die Abschiedsfeierlichkeiten erstreckten sich damals über eine komplette Woche. Umso größer war die Freude, als das Schnörres nur 150 Meter von seiner alten Adresse entfernt in neuen Räumlichkeiten die Wiedereröffnung feiern konnte und das Kneipenangebot in der Kölner Südstadt weiterhin bereichert. Ein erfolgreiches Crowdfunding, ein langjähriger Mietvertrag und zusätzliche Schallschutzmaßnahmen sorgen dabei für eine solide Basis für den Neustart.
Die neuen Räumlichkeiten sind größer und mit den unverputzten Wänden und der rohen Holztheke sympathisch angehipstert. Ansonsten bleibt sich das Team des Schnörres treu: Qualitativ hochwertige Getränke (z.B. die Produkte des Kölner „Schnapskartells“) zu korrekten Preise, ein abwechslungsreiches, sehr anspruchsvolles DJ-Programm mit vielen lokalen Szenegrößen hinter den Reglern und geradezu eine enge Verbundenheit mit dem Kölner Karneval. Neu im Programm sind die regelmäßigen Weinverkostungen. Für den nächtlichen Hunger bieten die Betreiber außerdem kleine Snacks wie edle Salami und eine Käseauswahl an. Die für eine Kölner Kneipe ungewöhnlich hohe Zahl von über 5300 Facebook-Fans spricht dabei eine deutliche Sprache. Köln hat Bock auf Schnörres!
Dreikönigenstraße 2
50678 Köln
www.schnoerres.de
www.facebook.com/schnoerres/
Wer sich nach einem langen Kneipenabend an der Theke oder in einer gemütlichen Sitzecke, bei Kölsch oder Cocktails und guten Gesprächen mit alten oder neuen Freunden am nächsten Morgen bzw. Mittag etwas verknautscht fühlt, dem sei an dieser Stelle ein reichhaltiges Frühstück in einem der vielen schönen Kölner Frühstückscafés empfohlen. Denn nichts bringt die verkaterten Lebensgeister wieder so schnell auf Touren wie frischer Kaffee, knusprige Brötchen und süße Leckereien.
Hallo liebes visitkoeln Team,
ein sehr schöner Beitrag. Für echte Whisky-Fans ist übrigens Scotia Spirit in der Friesenstraße ein muss! Sie haben 300+ offene Whiskys aus denen man wählen kann und eine super Beratung. Dazu hat vor einiger Zeit der Tea-Room aufgemacht, wo man entspannt seinen Whisky trinken und schottische Spezialitäten genießen kann.
Wer Whisky liebt und in Köln unterwegs ist, sollte definitiv dort vorbeischauen.
Viele Grüße