Ist das nicht wirklich eine schöne Tradition? Die Briten haben die Tea Time, die Deutschen ihre Zeit für Kaffee und Kuchen. Köln hat etliche Cafés, in denen der Kuchen hausgemacht ist – ich habe mich auf die Suche gemacht, um einige davon zu testen.
Café Franck
Ach, wenn mein Magen nur so groß wäre wie die Kuchentheke im Café Franck. Hier stehe ich mit großen Augen und lasse meinen Blick über die etlichen ausgestellten, kulinarischen Kunstwerke wandern. Vielleicht ein glutenfreier Möhrenkuchen? Oder doch die Johannisbeer-Tarte? Als mein Blick auf die frische Stachelbeerbaiser-Torte fällt, ist meine Wahl getroffen.
Ich setzte mich nach hinten in den kuscheligen Sofabereich und schaue mich um. Gemütlich ist es hier: Oma-Tapete an den Wänden, Retrolampe hängen von der hohen Decke. Mir gegenüber hängt ein alter Automat an der Wand, in dem Spielwaren und kleine Kunstwerke ausgestellt werden. Witzig! Dann kommt mein Kaffee und Kuchen und ist genau wie er sein muss – köstlich, wie bei Oma. Hier mag ich erst gar nicht wieder aufstehen.
Adresse: Eichendorffstraße 30, 50825 Köln
Web: www.cafe-franck.de
as/if Record Store Café
Ist es ein Plattenladen? Ein Vintage-Store? Oder ein Café? „as/if“ ist gleich alles. Der Hybridladen liegt im Belgischen Viertel und hier sind alle guten Dinge wirklich drei. Rechts kann man auf einer Bühne gemütlich sitzen, hinten links stehen die Platten zur Auswahl und im Keller finden Vintage-Liebhaber einige interessante Stücke.
Mir geht es allerdings um einen starken Kaffee und ein Stückchen Kuchen. Letzterer ist selbstverständlich hausgemacht und eine Wucht. Der Cheesecake kommt im Gläschen daher – es gibt aber auch saftiges Banana Bread oder Schokoladiges. Mein Flat White könnte mir genauso auch wie in seiner Ursprungsregion in Australien oder Neuseeland vorgesetzt worden sein: Er ist gehaltvoll und rund im Geschmack.
+++ as/if ist leider geschlossen +++
Adresse: Brüsseler Straße 92, 50672 Köln
Wo ist Tom?
Betritt man das Café zum ersten Mal, wird man wohl erst einmal staunen. Denn der erste Blick fällt auf den hohen Raum, in dem weiter hinten eine zweite Etage eingezogen ist. Imposant! Der zweite Blick fällt auf das überdimensionierte rote Lampenkonstrukt, das sich über die beiden Ebenen zieht. Dann erst sieht man die Kuchentheke, obwohl sie genau gegenüber der Eingangstür liegt. Die Auswahl ist enorm. Die Frage, wo denn nun Tom eigentlich ist, muss erst einmal hinter die Frage „Welchen Kuchen soll ich denn nun nehmen?“ angestellt werden. Meine Wahl fällt auf den Käsekuchen mit weißer Schokolade – köstlich. Auf der Karte erfahre ich dann mehr über die Herkunft des Namens: Toms Mutter gründete die Bundesvereinigung Lebenshilfe, die größte Selbsthilfeorganisation für geistig behinderte Menschen und ihre Angehörigen. Das Café ist das erste Projekt der Perspektive Lebenshilfe gemeinnützige GmbH Köln und schafft Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Eine wirklich gute Sache!
Adresse: Zülpicher Straße 309, 50937 Köln
Web: wo-ist-tom.de
KAFFEEBUD
„Schön Kaffee in d´r kopp“ prangt über der kleinen Nische zur Theke, aber auch Nicht-Kölner wie ich wissen, was das bedeutet: Hier bekommt man leckeren Kaffee. Die Zeile hat aber noch einen weiteren typischen Bezug zu Köln, denn das Café wurde nach einem Lied der Kölner Band Bläck Fööss benannt. Klein und fein ist die Kaffeebud, das Interieur minimalistisch und ausgewählt. Kleine Messingkerzenständer stehen auf dem Tisch, schöne Bilder zieren die hohen Wände. Von der Decke hängt ein großer weißer Leuchter. An der Theke, die wirklich aussieht wie eine Bude, wird von den liebreizenden Mitarbeitern kunstvoll Kaffee zubereitet: aus der Espressomaschine oder dank Filter, Siphon oder Aeropress. Dazu gibt es üppige Kuchen und Limonaden aus der Region. Ein wunderbarer Ort!
Adresse: Glasstraße 62, 50823 Köln
Web: www.kaffeebud.net
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