Reibekuchen, gebrannte Mandeln, Rostbratwurst oder gebratene Champignons – jeder hat seine alljährlichen Highlights auf dem Adventsmarkt. Aber vielleicht darf es dieses Jahr auch noch etwas anderes sein. Ich habe mich auf den sechs großen Weihnachtsmärkten Kölns umgeschaut und stelle euch meine kulinarischen Lieblinge vor:
Hafen-Weihnachtsmarkt: Flammlachs
Vor dem Schokoladenmuseum, direkt am Rhein, stehen die Buden des Hafen-Weihnachtsmarktes. Von der Piratenschiffbar bis zum Krabbenbrötchen wird das nautische Motto stimmig durchgezogen. Mein Favorit ist und bleibt der Flammlachs von Alfred Lemoine. Nach finnischer Tradition werden ganze Lachsseiten über Buchenholzfeuer gegart. Das sieht nicht nur hübsch-rustikal aus, das schmeckt auch entsprechend köstlich. Der Fisch bleibt saftig und hat eine ganz leichte Rauchnote. Serviert werden drei verschiedene Größen: das Matrosenbrötchen, die Seefahrerschale und der Kapitänsteller. Dazu gibt’s Brötchen, Salat und zweierlei Saucen (Honig-Senf oder Kräuter). Ich empfehle allerdings die Sauce wahlweise wegzulassen oder separat zu bestellen. Der Flammlachs schmeckt pur am allerbesten.
22. November bis 23. Dezember 2019
Sonntag bis Donnerstag 11:00 bis 21:00 Uhr
Freitag + Samstag 11:00 bis 22:00 Uhr
www.hafen-weihnachtsmarkt.de
Weihnachtsmarkt am Kölner Dom: Südtiroler Speckhütte
Der wohl prominenteste Weihnachtsmarkt der Stadt liegt direkt zu Füßen des Kölner Doms. Vor der imposanten Kulisse tummeln sich die geschmückten Buden.
Die Südtiroler Speckhütte steht direkt vor dem Römisch-Germanischen Museum. In der Auslage liegen Knackwürstchen, Schinken, Schmalzbrote und Strudelvariationen. Mit breitem Tiroler Dialekt und noch breiterem Grinsen werden Gäste herzlich begrüßt. Die Menükarte ist vielfältig und bietet sämtliche Spezialitäten – vom Knödeln bis zur Dampfnudeln. In der Hütte gibt es sogar ein paar Stehplätze, einziger Wermutstropfen, die unsägliche Schlagerbeschallung: Also nur etwas für Genrefreunde. Der Kraut-Speck-Strudel wird mit flüssiger Butter, Hartkäse und frischem Schnittlauch serviert. Außen knusprig, innen saftig – eine wunderbar deftige Mahlzeit. Die vegetarische Alternative mit Spinat und Fetakäse kann da aber auch locker mithalten.
25. November bis 23. Dezember 2019
Sonntag bis Mittwoch 11:00 bis 21:00 Uhr
Donnerstag + Freitag 11:00 bis 22:00 Uhr
Samstag 10:00 bis 22:00 Uhr
www.koelnerweihnachtsmarkt.com
Nikolausdorf: Maronen und Churros
Der Weihnachtsmarkt auf dem Rudolfplatz ist der Markt der Gegensätze. Die knapp 60 Fachwerkhütten am Hahnentor sind ein schön-schräger Kontrast zu den Neonreklamen der umliegenden Fast-Food-Ketten. Das Nikolausdorf ist mit seiner zentralen Lage der typische „Feierabend-Glühwein mit den Kollegen“-Markt.
Der Markt ist relativ klein und die Essensstände bieten Typisches an. Eine schön nostalgische Ausnahme ist der Maronenstand der Mandelbrennerei Liebe. Bio-Maronen aus Portugal werden vor Ort bearbeitet und gebacken. Alleine der nussige Duft lässt mich an Weihnachten denken. Die Maronen gibt es in drei Portionsgrößen. Wem das zu wenig süß ist, der findet auch Churros und Poffertjes: spanisches Fettgebäck trifft auf niederländische Mini-Pfannkuchen. Der Brandteig für die Churros wird vor den Augen der Gäste frittiert. Das Krapfen-ähnliche Gebäck wird anschließend in Zimt-Zucker gewälzt und entweder pur gegessen oder in flüssige Vollmilchschokolade getunkt.
25. November bis 23. Dezember 2019
Sonntag bis Donnerstag 11:00 bis 21:00 Uhr
Freitag 11:00 bis 22:00 Uhr
Samstag 10:00 bis 22:00 Uhr
www.nikolausdorf.com
Markt der Engel: Flammkuchen
Spätestens wenn die unzähligen weißen Sterne in den Bäumen rund um den Neumarkt erstrahlen, wissen die Kölner: die Weihnachtsmarktsaison geht los. Der Markt der Engel ist ein deutlich modernerer Weihnachtsmarkt, der sich eher an einem skandinavischen Look orientiert. Weiße Holzbuden, leuchtende Sterne, Lichterketten, Hirschgeweihe und Tannenbäumchen verwandeln das hektische Zentrum des Neumarkts in eine Weihnachtslandschaft.
Das kulinarische Angebot ist vielfältig – von Brüsseler Waffeln über Reibekuchen bis zum ungarischen Langos. Mein Favorit ist der frische Flammkuchen. Direkt gegenüber des antiken Kinderkarussells steht die hübsche Backhütte. Die klassische Variante gibt’s mit Zwiebeln, Käse und Speck. Die vegetarischen Alternativen sind mit Zwiebeln, Käse und Lauch oder Zwiebeln, Schafskäse und Spinat. Interessant ist auch die Spezialität mit Lauch und Lachs. Der Teig ist hauchdünn und knusprig, so wie ein Flammkuchen sein sollte.
25. November bis 23. Dezember 2019
Sonntag bis Donnerstag 11:00 bis 21:00 Uhr
Freitag + Samstag 11:00 bis 22:00 Uhr
www.markt-der-engel.de
Weihnachtsmarkt im Stadtgarten: Raclette
Mein persönlicher Lieblingsweihnachtsmarkt ist der im Stadtgarten. In den Bäumen funkeln die Lichterketten und an den kleinen Holzständen wird Design und Handwerk aus der Region angeboten. Der Weihnachtsmarkt im Stadtgarten ist unter jungen Kölnern der beliebteste und abends gängiger Treffpunkt.
Ich freue mich jedes Jahr auf meinen ultimativen Favoriten: Die Raclette-Hütte. Kräftiger, geschmolzener Käse, am besten ein kleines bisschen angekokelt, auf Sauerteigbrot mit Essiggemüse ist Kindheitserinnerung und Genuss gleichzeitig. Einer von zwei Raclette-Ständen befindet sich in der sogenannten „Kuschelecke“. Ein paar Schritte hinter dem Eingang geht’s nach rechts in einen der drei „Food-Courts“, also den Bereich wo sich die kulinarischen Stände bündeln. Den Raclettestand erkennt man schon am Duft. Ein halber Käselaib wird in ein Gestell gespannt, die Schnittfläche wird geröstet und der geschmolzene Käse wird wahlweise auf Sauerteigbrot oder Brätlingen verteilt. Diese kleine hervorragende Mahlzeit lässt sich mit Essiggemüse oder einer dicken Scheibe Schwarzwälder Schinken aufpimpen. Der zweite Raclette-Stand ist übrigens auf der linken Marktseite, ganz hinten durch.
21. November bis 23. Dezember 2019
Montag bis Freitag 16:00 bis 21:30 Uhr
Samstag + Sonntag 12:00 bis 21:30 Uhr
www.weihnachtsmarkt-stadtgarten.de
Heinzels Wintermärchen: Handbrotzeit
Mitten in der Kölner Altstadt liegt der größte Weihnachtsmarkt der Stadt. In hübschen, mit Schnitzerei verzierten, Holzbuden wird traditionelles Handwerk gezeigt, Antikes verkauft und auf dem Heumarkt wird jedes Jahr eine Eislaufbahn errichtet.
Kulinarisch gibt es ebenfalls viel zu entdecken. Feinstes Grillgut, englisches Fudge, riesige Käselaibe, selbstgemachtes weißes Nougat – die Qual der Wahl. Favorit im Jahr 2018 ist Handbrotzeit. Ihr findet den Stand in der Futtergasse, direkt gegenüber liegt die Eisbahn und das Schankhaus „Zum Bären“. Die gefüllten Handbrote, wahlweise mit Käse & Schinken oder Käse & Champignons, werden vor Ort zubereitet und ofenfrisch serviert: unbedingt probieren.
Alter Markt: 25. November bis 23. Dezember 2019
Heumarkt: 25. November 2019 bis 5. Januar 2020
11:00 bis 22:00 Uhr
www.heinzels-wintermaerchen.de
Alternative Weihnachtsmärkte in Köln
Alternative Märkte
Bloggerin Angelika stellt euch ihre Favoriten unter den alternativen Weihnachtsmärkten in Köln vor.
urbanCGN Xmas
Schaut euch die Stimmung auf den alternativen Weihnachtsmärkten auch in meinem Clip an.
Weitere Informationen zum Clip.
Ich komme gerade vom Weihnachtsmarkt auf dem Neumarkt. Der Stand mit den ungarischen Langos ist dieses Jahr leider nicht da.