Es ist Zeit, kulinarisch nach Frankreich zu reisen! 3 Monate lang war Eléna als Praktikantin bei VisitKoeln und hat unser Kommunikationsteam unterstützt. Sie kommt aus Bordeaux, der Stadt des Weins und des Miroir d’eau (eine bewässerte Granitplatte vor dem Place de la Bourse, die das Gebäude in einem Spiegelbild erscheinen lässt, und die ihn zum meistfotografierten Ort der Stadt macht). Hier stellt Eléna Euch die Küche ihrer Heimat vor und präsentiert Euch eine Auswahl französischer Restaurants.
Der Begriff Gastronomie française ist heute ein universeller Ausdruck, der häufig mit Luxus in Verbindung gebracht wird. Aus diesem Grund stellen sich die meisten Leute kleine Portionen zu vergleichsweise hohen Preisen vor.
Dieses Bild sollte aber auf keinen Fall die Geschmacksreise Eures Gaumens bestimmen. Die französische Küche ist dank der verschiedenen und einzigartigen regionalen Spezialitäten sehr reichhaltig, sodass es schwer fällt überhaupt von DER französischen Küche zu sprechen.
„Französisch essen“ bedeutet in der Tat viel mehr als reine Nahrungsaufnahme – die Mahlzeit ist hauptsächlich durch ihre Formel Vorspeise – Hauptspeise – Käse/Nachspeise – man könnte beinahe von Dreifaltigkeit sprechen – gekennzeichnet. Es geht also nicht nur um das Essen, sondern vielmehr um die Zusammengehörigkeit, die durch jede Mahlzeit neu zelebriert wird.
Diese freundliche Atmosphäre ist zum großen Teil (auch) in französischen Restaurants außerhalb Frankreichs zu finden. Als Französin in Köln habe ich 4 französische Restaurants ausgewählt, die mich auf ihre Weise beeindruckt haben.
Frau Maaß Herr Schlie
Die Quiches und Torten werden bei Frau Maaß Herr Schlie verehrt. Die Quiche Lorraine ist ein typisches Gericht für Nordfrankreich und kommt aus der Lorraine, wie ihr Name schon sagt. Diese besteht aus einem Mürbeteig, der Migaine (eine Mischung aus Eiern und frischer Sahne, gewürzt mit Pfeffer und geriebener Muskatnuss), garniert mit geräuchertem Speck. Frau Maaß und Herr Schlie servieren Euch verschiedene Quichesorten (mit Gemüse, Käse…) sowie Suppen, Salate und Hauptgerichte. Ihr könnt Eure Mahlzeit auch mit einer süßen Note beenden (Cannelés, Kuchen, Cookies…) – alles hausgemacht! Ihr findet vegane und auch glutenfreie Optionen, einschließlich der Quiche (nur auf Vorbestellung) und köstliche Nachtische, was für mich ein großer Vorteil ist, da ich gegen Gluten allergisch bin.
Mit Leichtigkeit finde ich hier ein gutes und herzhaftes Essen für 10,- Euro (manchmal weniger), um es direkt vor Ort oder zum Mitnehmen zu genießen. Hier werdet Ihr von einem freundlichen und lächelnden Personal bedient, das stolz darauf ist, Euch die Spezialitäten des Hauses entdecken zu lassen.
Huhnsgasse 37, 50676 Köln
Web: www.maass-schlie.de | www.facebook.com/Frau-Maaß-Herr-Schlie-290312641590942
Wackes – Französisch-Elsässische Küche
In der Nähe des Rudolfplatzes im Friesenviertel gelegen, könnt Ihr seit 36 Jahren im Wackes hausgemachte Klassiker der elsässischen Küche sowie einige französische Spezialitäten entdecken. Dieses Restaurant mit 120 Plätzen ist hauptsächlich für seine Flammkuchen bekannt, ein traditionelles Rezept der elsässischen Küche, bestehend aus einem feinen Teig, der mit dicker Sahne (saurer Sahne oder Crème fraiche), Zwiebeln und Speck garniert und im Brotofen gebacken wird. Selbstverständlich schlägt das Wackes auch vegetarische Alternativen vor. Trotzdem könnt Ihr ebenfalls essentielle Gerichte wie Entenleber oder Crème Brûlée probieren. Egal, ob Ihr Fleisch oder Fisch bestellt, Euer Gastgeber wird euch den passenden Elsässer Wein empfehlen.
Ich fand den authentischen Geschmack der französischen Entenleber, die außen leicht geröstet ist, innen schmelzend und wunderbar mit dem Apfel und Pinot Gris (einem elsässischen Weißwein mit einem leicht fruchtigen Geschmack) harmoniert, wirklich exzellent. Derselbe Wein wird auch zu dem zarten Cabillaud (Kabeljau) und Kartoffel-Petersilien-Stampf mit Zitronensalsa und Kapern getrunken. Ein köstliches Essen in einer typischen und warmen Atmosphäre, in der ich süße und herzhafte Aromen perfekt ausbalanciert genießen konnte und gleichzeitig dank französischer Musik in meine Heimat zurückversetzt wurde. Begrüßung und Service waren auch auf Französisch. Vielen Dank an Herrn Wack, der Euch ein Stück Elsass im Herzen Kölns erleben lässt.
Benesisstraße 59, 50672 Köln
Web: www.wackes-weinstube.de
Tappo
Im Stadtteil Sülz könnt Ihr auf der Speisekarte des Restaurants Tappo Gerichte unterschiedlicher Herkunft probieren. Dank einer reichhaltigen und abwechslungsreichen Weinkarte findet Ihr für jedes Gericht den passenden Wein. Ein erfahrenes Küchenteam wählt hochwertige Zutaten aus und jede Hauptspeise harmoniert perfekt durch die Verbindung der Aromen. Das Tappo bietet eine große Auswahl an Vorspeisen, darunter Terrine, Pastete oder eine bretonische Suppe. Bei den Hauptgerichten findet sich der französische Geschmack im Cordon Bleu, Confit de Canard oder im Lammbraten mit Rotweinsauce wieder. Schließlich lädt eine kleine Auswahl an Nachspeisen dazu ein, das Essen mit einer süßen französischen Schwelgerei zu beenden, insbesondere mit der Mousse au chocolat und seiner Beerencoulis oder Crème Brûlée.
Im Tappo werdet Ihr von einem herzlichen und angenehmen Empfang begrüßt. Ein durchschnittliches Budget von 25,- bis 30,- Euro für eine Mahlzeit, die aus Getränk, einem Gericht und einem Dessert besteht, ist ausreichend und für Produkte dieser Qualität relativ gut zugänglich.
Manderscheider Straße 37, 50937 Köln
Web: www.restaurant-tappo.com
Maison Blue
Dieses Familienrestaurant, im Severinsviertel gelegen, beglückt Euch mit den Klassikern der französischen Kochkunst – zum Beispiel Entenbrust à l’Orange, Loup de mer „Provençale“ oder Kalbsnierchen „Dijonnaise“ – sowie einigen typisch kölschen Gerichten. Seit der Öffnung im Jahre 2004 lassen Anne und André Niediek ihre Gäste immer wieder neuen Gerichte und Weine entdecken, um sie bei jedem Besuch zu überraschen. Dies macht ihre Arbeit einzigartig und qualitativ. Für André ist es wichtig, alles frisch und hausgemacht vorzubereiten, selbst das Brot stammt aus eigener Herstellung. Dank Annes Arbeit bei der Serviceleitung und durch die Einbeziehung des ganzen Teams genießt Ihr Eure Mahlzeit in Freude und guter Laune.
Da ich aus dem Südwesten Frankreichs komme war ich sehr aufgeregt, die Entenbrust à l’Orange zu probieren – ein Gericht, das ich liebe. Es kommt aus den Béarn und wurde dort ursprünglich vom französischen Bürgertum genossen. Ich war begeistert, diesen authentischen Geschmack mit fein gekochtem Gemüse auf der Terrasse mit einem Bordeaux-Rotwein zu probieren. Eine hausgemachte Crème Brûlée hat diese Mahlzeit abgerundet. Ein Dessert, bei dem sich die Franzosen, Katalanen und Engländer um die Herkunft streiten. Trotzdem geht die Bekanntheit auf einen französischen Küchenchef aus den 80er Jahren zurück. Es besteht aus einer Vanillecreme, die mit einer Schicht karamellisierten Zucker bedeckt ist, die Ihr zur Verkostung zerbrechen müsst.
Gönnt Euch einen Abend bei Maison Blue und Ihr werdet genauso wie ich wiederkommen wollen.
Im Ferkulum 18-22, 50678 Köln
Web: www.maisonblue-koeln.de | www.facebook.com/Maison-Blue-121714751218009
Eure Geschmacksreise durch verschiedene Regionen Frankreichs ist mit diesen 4 Restaurants ein Erfolg. Trotz einer breiten Preisspanne sind wir weit weg von den Preisen in den Restaurants der Hauptstadt Paris, aber die Qualität ist nicht weniger herausragend. Ich habe mich gefreut, in jedem von ihnen eine freundliche und helle Atmosphäre zu finden, aber das liegt natürlich nicht nur an der zubereiteten Küche, sondern an der unglaublichen Freundlichkeit der Kölnerinnen und Kölner.
Lasst Euch von der kulinarischen Vielfalt verführen!
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