Die kulinarische Auswahl in Köln ist wahnsinnig vielfältig: Falafel, Sushi, Burger –Es gibt nichts, was es nicht gibt. Abgesehen von der Qual der Wahl. Aber manchmal muss es einfach die Stulle sein. Ganz banal: Brot + Belag + Brot. Für #VisitKoeln bin ich losgezogen und habe meine Lieblingsadressen besucht. Wie wenig banal und vor allem lecker das ist, seht ihr hier:
Bad Ape
Die Affen haben Nachwuchs bekommen: Eileen Lehr und Moritz Ochsenbauer haben endlich ihre zweite Bad Ape-Filiale eröffnet. Die zwei kreativen Gastronomen haben sich mit ausgefallenen Sandwich-Variationen und ihrer fabelhaften Salat-Theke bereits einen Namen gemacht. Brotsalat mit Gurke, Tomate und frischem Basilikum, Muttis Kartoffelsalat, gebackener Blumenkohl mit Erdnüssen und Limette, Linsen mit Tahini, Wirsing mit Aprikosen und Holunderblüte: Ich kann querbeet probieren und zahle nach Gewicht.
Aber kommen wir zum Wesentlichen – die Stullen. Im Lokal mit dem mit Affenlogo, heißen die natürlich Apewich. Drei köstliche Klassiker gibt es immer: die superleckere Veggie-Version mit Süßkartoffeln, Hummus und Sesam-Aioli, das geräucherte Hühnchen mit Papaya-Mango-Chutney und die geschmorte Ochsenbrust mit Schmorzwiebeln, Rettich und Cremolata. Das Brot ist knusprig, fluffig und saugt sich genau bis zum perfekten Grad mit dem Belag voll. Die Affen servieren nur, was auch richtig gut schmeckt – kein trauriges Salatblatt mit Dosenthunfisch und fader Mayo, sondern Artischocken, grüner Spargel, Hummus, Minze und Salsa Verde. Dazu gibt es hausgemachte Apfel-Holunderlimonade. Den ersten, kleinen Laden in der Nähe der Einkaufsmeile Ehrenstraße gibt es zum Glück immer noch, ist aber eher aus der Fraktion „zum Mitnehmen“. Im Bad Ape Mothership sitzt man gemütlich und ungestört. Es sieht also kein Mensch, wie man nach dem Verzehr eines über und über belegten, köstlichen Apewichs aussieht.
Bad Ape Pop-Up im Das Zappes
Roonstraße 71, 50674 Köln
Café 1980
In der Nähe des Neumarktes findet man dieses kleine, fabelhafte Idyll. Eigentlich wollte das Betreiberpärchen ein Café eröffnen. Cam ist schließlich ausgebildete Barista und zaubert hervorragende Kaffee-Spezialitäten. Aber dann hatten die beiden eine noch viel bessere Idee: Café und Bành Mì.
Die vietnamesischen Sandwiches sind in Köln noch nicht besonders populär, aber Koch Hiep gibt sein bestes, daran etwas zu ändern. Die Baguettes werden mit ausgefallenen Zutaten belegt und schmecken unfassbar köstlich. Auf dem Klassiker treffen sich Schweine-Paté, Schweinenacken, Entenleber-Pastete, frischer Rohkostsalat, Koriander, Chili und eine verboten gute Sauce. Auf dem Bành Mì mit Gambas werden Avocado, Yuzu Creme, knackiges Gemüse und frische Kräuter zu einem Traum von einer Stulle. Die geschmorte Ochsenbacke zählt ebenso zu den Evergreens, wie die vegane Variante mit Seitan, Tofu, Glasnudeln und geröstetem Reis. Dazu gibt es noch wöchentlich wechselnde Specials wie Grüner Mango-Salat mit Gambas oder knuspriger Spanferkelbauch. Das Café 1980 ist liebevoll eingerichtet und mein persönlicher Geheimtipp in Köln. Im Sommer gibt es nichts Besseres als Wassermelonen-Salat mit Garnelen und Huhn und anschließend vietnamesischen Kaffee mit süßer Kondensmilch und Crushed Ice. Im Winter geht das übrigens auch ganz hervorragend.
Café 1980
Bobstraße 28, 50676 Köln
www.cafe-1980.de
Madame Tartine
Das Bistro von Aline Rademacher ist so entzückend, dass man freudig aufschreien möchte. Weidenkörbe baumeln über der Theke, auf jedem Tisch stehen frische Blumen und Porzellan-Zuckerdöschen, an den Wänden prangen Marienfiguren, Backformen aus Emaille, geblümte Teller und jede Menge Fotos. Und dann flötet einem auch noch die Chefin im gestreiften Tellerrock ein freundliches „Bonjour“ entgegen.
Die Madame hat ihre Lieblinge aus der französischen Heimat nach Ehrenfeld geholt und serviert Tartine – überbackene Brotscheiben. Das kräftige Landbrot wird in verschiedenen, immer köstlichen Versionen angeboten. Zum Beispiel die Tartine Fourme d’Ambert mit mildem Blauschimmelkäse, Birne und Mandeln oder die Tartine Sesame mit Tomate, Rucola, Schinken, getrockneten Tomaten, Comté und selbstverständlich Sesam. Des Weiteren gibt es natürlich die Mutter aller Käsebrote Croque Madame und ebenso Croque Monsieur: überbackenes Toast mit gekochtem Schinken, Emmentaler, Bechamel-Sauce und Spiegelei – mein allerliebstes Sonntagsfrühstück. Und als ob das noch nicht reichen würde, steht bei Madame Tartine Sylvain, der französischer Konditor des Hauses, in der Küche und backt Schokoladen-Eclairs, Erdbeer-Tartelettes, Lavendel-Cheesecake und Mandelcroissants selbst. Ich empfehle viel Hunger und einen weiten Gummibund.
Madame Tartine
Venloer Straße 432, 50825 Köln
www.facebook.com/madametartine.ehrenfeld/
Geschnitten Brot
In der Kölner Südstadt gibt es die Originalstulle: das Schnittchen – Brot mit Belag. Nicht überbacken, keine geschmorter Ochsenbrust, sondern Leberwurst, Camembert, Gouda, Ziegenkäse oder gekochte Eier mit Schnittlauch. Absolut fantastisch! Birgit Winterberg hat die ultimative Stullen-Pilgerstätte erschaffen. In ihrem hübschen Café serviert sie diverse Erzeugnisse aus der Eifel und legt viel Wert auf Regionalität.
Das Roggenbrot schmeckt herrlich kräftig und wird mit wunderbaren, klassischen Kombinationen serviert: Eifler Land-Leberwurst mit saurer Gurke und Seller-Chutney, Camembert mit Senf und Beeren-Chutney, Rührei mit Parmesan und Tomaten-Chutney. Den Strammen Max gibt es natürlich auch in Schnittchen-Version mit Gouda, Schinken und Spiegeleiern. Im Geschnitten Brot fühlt man sich auf Anhieb wohl. Viel Holz, angenehme Farben, frische Blumen, herzlicher Service und Schnittchen wie von Mutti. Neben den belegten Broten gibt es täglich wechselnde Gerichte, Suppen, Salate und selbstgebackenen Kuchen. Die Spezialität des Hauses ist der Kalte Hund, quasi das Schnittchen unter den Kuchen.
Geschnitten Brot
Alteburger Straße 28, 50678 Köln
www.geschnitten-brot.de
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