5 kulinarische Hot-Spots von Pasta über Burger bis Ost-Mediterran
Die Einladung von #visitkoeln flattert ins Postfach: 3 Tage FoodCamp im eigenen Revier. Auf dem Programm stehen erstmal ein Kölschtasting mit Bier-Sommelier Torsten Goffin im jüngsten Brauhaus der Stadt, wo wir uns durch 11 verschiedene Kölsch-Sorten probieren, und ein Crashkurs in Sachen Kölner Gastronomie: vom Pasta-Gott aus Neapel über erfahrene Burgerbrater und innovative Ruhrpott-Köche bis hin zum Restaurant NENI mit dem schönsten Blick über die Stadt im 25hours Hotel The Circle.
Ergebnis: 1) Kölsch ist nicht gleich Kölsch. 2) Köche aus dem Ruhrpott können mehr als Currywurst. Und 3) Die Kölner Gastro-Szene ist vielseitig und spannend.
Pasta Bar di Caruso
Der Barbarossaplatz ist einer der pulsierendsten Verkehrsknotenpunkte Kölns. Laut, latent chaotisch und maximal urban. Ausgerechnet hier befindet sich das kleine italienische Idyll, die Pastabar di Caruso von Marcello und Anna Caruso. Das entzückende Paar aus Neapel betreibt seit 5 Jahren ihr wunderbares Restaurant. Lärm und Verkehrschaos kennen sie aus ihrer Heimatstadt zu Genüge und so fühlen sie sich am Barbarossaplatz erstaunlich heimatverbunden. Das kleine Ladenlokal umfasst kaum 20 Sitzplätze und ist am Wochenende beinahe restlos ausgebucht. Die fabelhafte Kochkunst von Marcello hat sich längst herumgesprochen. „Mein Mann kocht wie bei Mama. Die Gäste sind bei uns zu Hause und nicht im Restaurant“, erklärt Gastgeberin Anna lachend.
An den Wänden hängen Fotos von Sophia Loren, antike Zeichnungen von Amalfi-Zitronen und Tafeln mit den Tagesgerichten. Die urigen Holztische sind mit frischen Blumen dekoriert. Der Gast fühlt sich sofort wohl und vor allem willkommen. Marcello ist ein Pasta-Künstler. Jede Nudel, egal ob Spaghetti oder Ravioli ist handgefaltet und mit Liebe gekocht. Die Sorgfalt und Produktverbundenheit schmeckt man. Die Tortellini mit geschmortem Lamm, Ricotta und Oregano wären für sich genommen schon ein Genuss. Marcello verpasst dem klassischen Gericht noch den letzten Schliff mit Kürbiscreme und gerösteten Haselnüssen. Anna serviert den passenden Wein dazu. La Dolce Vita am Barbarossaplatz.
Pasta Bar die Caruso
Salierring 46, 50677 Köln
www.pastabar.de
Die Fette Kuh
Die Fette Kuh gehört zu den ersten Burger-Läden der Stadt und ist längst zur festen Größe geworden. Zu Rush Hour-Zeiten stehen die Kunden schon mal zur Tür raus bis zur nächsten Straßenkreuzung. Für einen richtig guten Burger lohnt sich Schlange stehen. Das Alleinstellungsmerkmal der Burger-Institution in der Südstadt ist die erstklassige Fleischqualität. Ihren Lieferanten verraten sie natürlich nicht. Das ist schließlich ihr wichtigstes Firmengeheimnis. Lediglich die Information „Weidetiere vom Niederrhein“ ist aus den Herrschaften herauszukitzeln.
Der kulinarische Fokus liegt auf der Regionalität, aber es finden sich auch schon mal internationale Einflüsse auf der Karte, wie etwa der Teriyaki-Burger. Die Fette Kuh lässt eigens für sich Brötchen in der Region backen und Hopfenpapst Sebastian Sauer braut in Hagen exklusive Biere für den Kölner Burgerladen. Der Klassiker ist „Das fette Wiess“ nach Kölner Brauart oder das „Das fette IPA“ mit fünferlei Hopfen. Außergewöhnliche Biere aus Avocado oder Süßkartoffel finden sich ebenfalls im süffigen Sortiment.
Der nächste große Clou lässt nicht lange auf sich warten: das „Wurst Case Szenario“ am Brüsseler Platz. Eine Wurstboutique im besten Sinne. Im Zentrum steht wie gewohnt die hervorragende Fleischqualität, nur dieses Mal in Wurstform. Die Männer wissen einfach wie man grillt, egal ob Burger-Patty, Bacon oder Bratwurst.
Die Fette Kuh
Bonner Straße 43, 50677 Köln
www.diefettekuh.de
Pottkind
Das Pottkind ist der spannendste Neuzugang in der Kölner Südstadt. Enrico Sablotny und Lukas Winkelmann haben sich beim Kochen im Restaurant Acht kennengelernt und beschlossen gemeinsam ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Auch wenn der Name Pottkind automatisch an Grönemeyers Ode an die Currywurst denken lässt, die Jungs kochen höchst ambitioniert. Das Fundament ist die klassisch französische Küche, die Ausrichtung modern deutsch, die Einflüsse international. Was im ersten Moment verwirrend klingt, macht auf dem Teller sehr viel Sinn: Marinierte Beeren mit Sauerampfermousse und Lakritz-Baiser, zum Beispiel. Marinierte Früchte, Mousse und Baiser sind typische Komponenten der französischen Patisserie, der Sauerampfer wächst vor der Haustür und Lakritz-Nachspeisen sind in Skandinavien beheimatet. Das sieht nicht nur wunderhübsch aus, es schmeckt vor allem sehr gut. Die Weinauswahl ist mindestens genauso spannend wie die Speisekarte.
Das Pottkind möchte unter keinen Umständen ein steifes Gourmetrestaurant sein. Bistronomie ist der Begriff der Stunde. Modern, bodenständig, kommunikativ – das sind die Schlagworte der jungen Gastronomen. Die offene Gestaltung des Gastraumes, inklusive offener Küche, war den beiden besonders wichtig. „Die Gäste sollen sehen wie ihr Essen zubereitet wird und können Fragen stellen“, erklärt Lukas das Konzept. Der Name Pottkind bezieht sich übrigens auf die Herkunft der Gastgeber, das Ruhrgebiet. Sie sind, nach eigenen Angaben, in Köln hängen geblieben, weil sie hier Liebe gefunden haben. Na, wenn das mal nicht das Schönste ist, was man über eine Stadt sagen kann.
Pottkind
Darmstädter Straße 9, 50678 Köln
www.pottkind-restaurant.de
NENI
Das Neni ist das junge, hippe Restaurant im achten Stockwerk des neueröffneten 25hours Hotel The Circle und gewinnt von Vorneherein mit einem gigantischen Blick über Köln. Das Restaurant ist offen gestaltet und herrlich lichtdurchflutet. Von der Decke baumeln Hängepflanzen und geometrische Lampen. Das Serviceteam ist jung und ambitioniert.
Dem Trend entsprechend wird im „Neni“ Nah-Ost-Küche serviert. Hummus in drei Farben, Falafel, Pitabrot, geräucherte Aubergine, Hähnchen-Shawarma und Sabich. Das Essen kommt in Mezze-Portionen und ist für die Tischmitte gedacht. Jeder probiert überall und man redet über das was man gerade isst. „Hast du das Hamshuka schon probiert? Das ist köstlich.“ „Nee, aber hier das Babaganoush schmeckt super zusammen mit den vegetarischen Zigarren mit Spinat-Feta-Füllung.“ Das ist kommunikativ, macht Spaß und schmeckt auch noch gut. Den unbezahlbaren Blick über Köln gibt‘s quasi kostenlos oben drauf.
NENI
25hours Hotel The Circle
Im Klapperhof 22–24 , 50670 Köln
www.nenikoeln.de
Johann Schäfer
Köln ist bekannt für seine Brauhaus- und Bierkultur. Der umtriebige Kölner Gastronom Till Riekenbrauk eröffnete mit 2 Gastro-Kollegen ein junges Brauhaus nach seinen Vorstellungen. Im Johann Schäfer trifft sich die Kölner Südstadt und genießt selbstgebrautes Bier und hervorragendes Essen. Dem Team sind Regionalität und Saisonalität besonders wichtig. Das Brot wird aus selbst angesetztem Sauerteig täglich frisch gebacken. Alle anderen Produkte stammen aus handwerklich arbeitenden Betrieben. Die Tiere werden ganzheitlich von Kopf bis Fuß verarbeitet und so finden sich zum Beispiel Sülze, Rippchen, Tatar, Roastbeef und Metthappen auf der Karte.
Brauhausküche ist für gewöhnlich nicht besonders vegetarier-freundlich, im Johann Schäfer gibt es wunderbare Gemüse- und Salatvariationen wie geschmorte Gurken mit Hirse und Brunnenkresse, gebratene Portobello-Pilze mit Aprikosensalsa, geräucherten Mandeln und rotem Mangold und glasierte Romanaherzen mit steirischem Bergkäse, Bio-Eigelb und Weizensud.
Das Bier darf natürlich nicht zu kurz kommen. Das Johann Schäfer lässt die hauseigenen Biere „Südstadt-Pils“ und „Chlodwig-Weizen“ brauen, schenkt aber selbstverständlich auch Kölsch aus. Eine weitere Neuheit im Brauhaus-Business ist die ansehnliche Weinkarte. Kein einziger Kopfschmerz-Garant, dafür fair kalkulierte Weine von deutschen Winzern.
Brauhaus Johann Schäfer
Elsaßstraße 6, 50677 Köln
www.johann-schaefer.de
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